Martin Kaymer Junior Trophy 2025: Mehr als nur ein Turnier

Beim Finale in der Golfanlage Hummelbachaue zeigt sich, warum die Nachwuchsserie des Major-Siegers die deutsche Golfjugend prägt.

Wenn Martin Kaymer am ersten Abschlag der Golfanlage Hummelbachaue auftaucht, wird es still. 55 junge Golferinnen und Golfer, die sich über sechs Qualifikationsturniere für das große Finale der Martin Kaymer Junior Trophy qualifiziert haben, halten den Atem an. Der zweifache Major-Sieger ist nicht nur Namensgeber dieser besonderen Turnierserie – er ist präsent, nahbar und vor allem: Er nimmt sich Zeit.

Rückkehr zu den Wurzeln

Die Hummelbachaue ist für Kaymer mehr als nur ein Golfplatz. Hier hat er als Kind mit seinem Bruder Philip das Golfspielen gelernt, hier trainiert er bis heute mit seinem Coach Günter Kessler. Die Wahl dieses Ortes für das Finale ist symbolisch: Es ist eine Rückkehr zu den Wurzeln und gleichzeitig ein Versprechen an die nächste Generation.
„Der Rasen hier atmet Geschichte", könnte man pathetisch sagen. Und es wäre angemessen. Denn an diesem Oktoberwochenende lag tatsächlich eine besondere Magie in der Luft. Eine Mischung aus Ehrfurcht und kindlicher Freude.
„Es geht viel mehr um das Leben. Es geht um Liebe, Ehrlichkeit, Respekt und Disziplin. Immer verbunden zum Sport." – Martin Kaymer

Highlights aus dem Finale 2025

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7 Turniere und über 450 Teilnehmer

Die Zahlen sprechen für sich: Was klein begann, ist zu einer der interessantesten Nachwuchsserien im deutschen Golfsport geworden. Sechs Qualifikationsturniere bundesweit – vom Achimer Golfclub im Norden bis zum Golfclub Wörthsee im Süden, vom Golf- und Land-Club Berlin-Wannsee bis zum Mainzer Golfclub – haben in dieser Saison über 450 Kinder und Jugendliche angezogen.

Die Qualifikationsorte 2025:

  • Achimer Golfclub
  • Golfclub Wörthsee
  • Mainzer Golfclub
  • Golfclub Mettmann
  • Golf- und Land-Club Berlin-Wannsee
  • Golf und Land-Club Köln
  • Finale: Golfanlage Hummelbachaue (11. Oktober)
Die Auswahl der Clubs folgt einer klaren Philosophie: "Wir freuen uns, wenn wir auf Anlagen zu Gast sein dürfen, die die Werte der Helianthus Stiftung leben. Zugänglichkeit statt Exklusivität. Miteinander statt Ellenbogen", erklärt Martin Kaymer.

Martin Kaymer: Der Mentor auf Augenhöhe

Wann immer es sein Turnierkalender auf der LIV Golf Tour zulässt, ist Kaymer bei den Turnieren dabei. Nicht aus Pflichtgefühl, sondern aus Überzeugung. Er gibt Tipps für die Putt-Linie, macht Späße, beobachtet die Schwünge der nächsten Generation mit Kennerblick.
„Es ist ihm das Größte, wenn er die Kids da spielen sieht", sagt Philip Kaymer, der die Helianthus Stiftung und das Projekt der Martin Kaymer Junior Trophy maßgeblich betreut. Und das merkt man. Kaymer vermittelt den jungen Talenten mehr als nur Golftechnik. Er spricht über Liebe, Ehrlichkeit, Respekt und Disziplin. Er gibt Einblicke in seine eigene Kindheit und Jugend, erzählt davon, dass er einfach immer Spaß haben wollte und dieses Gefühl so sehr liebt.

Ein gebrochenes Eisen und ein großes Herz

Dann gibt es diesen Moment, der alles über diese Turnierserie sagt. Kaymer fragt eine junge Spielerin, wie viele Schläger sie im Bag habe. „Nur zehn", antwortet sie nervös, „und das Eisen 7 ist mir gestern auch noch abgebrochen, also habe ich mir im Shop eins ausgeliehen."
Kaymers Reaktion kommt ohne zu zögern: Er verspricht ihr einen neuen, maßgefertigten Schlägersatz inklusive professionellem Fitting. Dabei ging es Martin nicht um die Schläger. Viel mehr hatte er Respekt vor dem Mut, mit nur zehn Schlägern an den Start zu gehen, trotzdem zu kämpfen und keinen Rückzieher zu machen.
 
Diese Geste steht exemplarisch für das, was die Martin Kaymer Junior Trophy auszeichnet: Es geht nicht nur um Sport, sondern um Förderung im umfassenden Sinne.

Die Sieger 2025

Am Ende eines langen, emotionalen Tages stehen die Sieger fest:

Gewinner Martin Kaymer Junior Trophy 2025:

  • Jungen: Julius Noah Gangl (Golf- und Land-Club Berlin-Wannsee)
  • Mädchen: Johanna Schobben (GC Aldruper Heide)
Doch die eigentlichen Gewinner sind alle 55 Finalisten. Und die über 450 Kinder und Jugendlichen, die in dieser Saison an der Serie teilgenommen haben. Sie alle haben gelernt, dass man nicht aufgeben darf, auch wenn der Ball im Bunker landet. Dass es immer mehrere Wege gibt. Und dass Fairplay mehr ist als nur eine Regel.

Wichtiger Beitrag zum Sport

„Wir brauchen dringend junge Golferinnen und Golfer, um den Sport am Leben zu halten und auch den Leistungssport zu fördern", so Martin Kaymer. „Wir wollen hier einen Beitrag leisten, der unabhängig von Kaderstrukturen ist."
Das Konzept geht auf: Manche Teilnehmer wissen heute schon sehr genau, wo sie hinwollen: College, Tour, vielleicht sogar die ganz großen Bühnen des Golfsports. Andere sind einfach nur da, um Spaß zu haben und Erfahrungen zu sammeln. Beide Gruppen sind herzlich willkommen.

Neu: Die Indoor Series startet am 1. November

Und weil das Leben nicht im Winter aufhört, geht die Martin Kaymer Junior Trophy 2025 erstmals in die Verlängerung. Mit der Indoor Series, die am 1. November startet, wird eine innovative Plattform geschaffen, um auch in der kalten Jahreszeit am Ball zu bleiben.

Das Konzept der Indoor Series:

  • Training und Wettkampf an Trackman-Simulatoren
  • Kinder und Jugendliche können im Schwung bleiben
  • Erstmals auch Erwachsenen-Wertung
  • Einfache Anmeldung über die Website
Die Indoor Series ist eine Ergänzung zur klassischen Turnierserie und soll vor allem diejenigen erreichen, die bislang noch nicht den Weg zu einem der Qualifikationsturniere gefunden haben. Es ist ein weiterer Baustein in der Vision von Martin Kaymer, den Golfsport für alle zugänglich zu machen.

Golf als Schule für das Leben

Am Ende ist die Martin Kaymer Junior Trophy mehr als nur eine Turnierserie. Sie ist ein Statement. Ein Gegenentwurf zur oft starren und ergebnisorientierten Welt des Leistungssports. Hier geht es nicht nur um den perfekten Schwung oder den niedrigsten Score. Es geht um das Miteinander, um die Freude am Spiel und um die Werte, die der Golfsport vermitteln kann.
Die Turnierserie erzählt Geschichten von Leistungsdruck und Träumen, von Scheitern und Erfolg. Sie ist ein Mikrokosmos unserer Gesellschaft, komprimiert auf 18 Löcher. Und sie vermittelt die wichtigste Lektion von allen: dass der Golfsport nicht todernst sein muss, um ernst genommen zu werden. Dass Freude und Leistung keine Gegensätze sind. Und dass die nächste Generation von Golfern nicht nur technisch versiert sein sollte, sondern auch menschlich gereift.
Denn am Ende, so scheint es, geht es immer darum, den Spaß an der Sache nicht zu verlieren. Auf dem Golfplatz und im Leben.

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